Randonneure Austria Brevet 200km – April 2019

Randonneure Austria Brevet 200km – April 2019

Randonneure Austria Brevet 200km – April 2019

Am 6. April 2019 hat die Qualifikation-Serie für Paris-Brest-Paris 2019 für mich begonnen. Meinen Startplatz habe ich durch das Absolvieren des 1.000km Brevets in Österreich 2018 bereits Mitte Jänner 2019 reservieren können. Jetzt gilt es 200, 300, 400 und 600km Brevets zu bestehen, um tatsächlich im August 2019 an der „Olympiade“ der Randonneure an der Startlinie stehen zu dürfen.

Diese erste Prüfung – quasi eine Sprint-Distanz im Vergleich zu dem was noch auf dem Quali-Programm steht – ist zu meiner vollsten Zufriedenheit verlaufen. Um die fast 100 Starter im öffentlichen Verkehr auf der Strecke ein bisserl aufzuteilen, erfolgte der Start in Haid (OÖ) beim Tennis-Center in 2 Blöcken – um 08:00 und um 08:30 Uhr. Ich startete im 08:30-Block und wie so oft, war das Tempo in der Führungsgruppe wieder sehr hoch nachdem wir aus Haid draußen waren.

Die ersten Kilometer sind einigermaßen flach und ich kam in der Führungsgruppe gut mit bis die ersten Hügel nach Thalheim die Beine erstmals wirklich fordern. Da wurde es für mich zu unregelmäßig, da mit 300+ Watt raufgebolzt wurde. Ich ließ also abreißen und fand mich bald in einer 6er-Gruppe mit einigen altbekannten MitstreiterInnen (Pia, Werner, …) wieder. Bis zum Beginn der Großalmstraße bei Neukirchen übernahmen Manfred und ich den Großteil der Führungsarbeit, wobei Manfred sicher 2/3 der Zeit „im Wind“ war. Er meinte, er wolle lieber vorne fahren … „ist sicherer!“.

Die teilweise sehr steile Großalmstraße rauf nahm jeder in seinem eigenen Vermögen in Angriff um sich bei der Labestelle oben am Parkplatz bei Kilometer 78 wieder zu treffen. Ich konnte gut Druck auf die Pedale bringen, was mich sehr freute! Bei der Labestelle musste ich ein paar tats. notwendige Telefonate führen und versäumte daher die Abfahrt „meiner“ Gruppe um ca. 3-4 Minuten. Ich brauchte dann – leider alleine – über 1 Stunde mit hoher Leistung bis ich die Spitze der Gruppe (3) wieder einholte. Das Brennen in meinen Oberschenkeln wurde aber durch die fantastisch schöne Umgebung – der Attersee im leichten Nebel, der Mondsee und die wunderschönen Berge rundherum – voll entschädigt! Ich überholte einige Randonneure, die wollten/konnten sich nicht anschließen und war froh die 2. Kontroll- und Labestelle am Kronberg bei Kilometer 117 zu erreichen, wo wir von Verena und Ferdi und anderen Randonneuren/innen herzlich empfangen wurden. Nach einer kurzen Rast bei heißer Suppe und belegten Broten nahmen wir die letzen 83 km im 3er-Team (Pia, Helmut, ich) in Angriff.

Helmut, Pia und ich wechselten uns beim „Windschatten-Machen“ ab und es ging wirklich flott voran! Der Gegenwind wurde spürbar mehr. Bei der Kontrollstelle in Stadl-Paura bei Kilometer 160 gönnten wir uns abermals eine Espresso-Pause um uns dann die letzten 40km bei extremen Gegenwind Richtung Finish zu quälen.

Hier holten wir nochmal alles aus unseren Beinen heraus, was noch drinnen war. Aber nicht nur die Beine sondern auch die „Birne“ war hier gefordert! Bei dem starken Wind braucht’s auch einen starken Willen „weiter zu pushen“ wenn man fast am Limit fährt und der Tacho in der Ebene Geschwindigkeiten anzeigt, die man auf einer Bergstraße erwartet.
Kurz vor dem Ziel in Haid konnten wir noch eine große Gruppe einholen, die vor uns gestartet war. Das zeigte uns, dass wir wirklich gut drauf waren! Im Ziel beim Tennis-Center Haid gab es wieder eine schmackhafte Verpflegung – Spaghetti Bolognese wer Spaghetti isst ;-).

Meine Verpflegung – als Diabetiker, der sich als Therapie ketogen (fast ohne Kohlenhydrate) ernährt – an diesem Tag war ein Frühstück mit Spiegeleiern, Schinken und Käse beim Gasthof „Herzog zu Laah“, wo ich übernachtete und vor der Großalmstraße ein Winforce Ultra Gel (15g KH) sowie bei der Labestelle Kronberg eine Backerbsensuppe. Alle 3 Stunden schluckte ich ein Vespa Ultraconcentrate, das meinen in der Zwischenzeit schon sehr guten Fettstoffwechsel noch zusätzlich ankurbelt. Mehr brauchte ich an diesem Tag nicht zu mir nehmen, sondern kam mit meinem windschlüpfrig verpackten Körperfett sehr gut aus!

Resümée: Guter Auftakt mit viel Spaß und Freude auf 200 Kilometern mit ca. 2.000 Höhenmeter in 7:23h und einer gewichteten Leistung von 200 Watt. Für mich war es ein toller Tag und super Training! Druckvolles Treten bis zum Schluss war möglich! Bin voll zufrieden mit meiner Performance und merke, dass sich mein bisheriges Training schon gut bezahlt gemacht hat.

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