24 Stunden Ultra Rad Challenge Kaindorf 2021

24 Stunden Ultra Rad Challenge Kaindorf 2021

24 Stunden Ultra Rad Challenge Kaindorf 2021

Am 23. Juli 2021 abends startete wieder einmal die Ultra Rad Challenge in Kaindorf/Stmk. Ich war im 24 Stunden Solo Bewerb angemeldet und mein Ziel war es, 1 Runde (17,9 km) mehr als bei meiner bisherigen Bestleistung dort (34 Runden, 609 km) zu erreichen. Ich war nach dem 1.200km-Brevet 2 Wochen davor relativ gut erholt und fühlte mich auch sehr gut.

Kurz vor dem Start um 18:00 gab es noch ein Gewitter mit Regenguss, aber beim Start war die Straße fast schon wieder trocken und auch während der gesamten Renndauer fiel kein Regen mehr. Die Temperaturen in der Nacht waren optimal, am Samstag ab Mittag begann der Backofen von oben und unten. Die Sonne und der Asphalt glühten! Mit Temperaturen um die 30°C im Schatten war es aber einigermaßen erträglich. Ich habe dort schon viel ärgere Hitzeschlachten erlebt.

Ich hatte mir einen Plan zurecht gelegt (Rundenzeiten, Pausen, Versorgung, etc.), den ich die ersten 8 Stunden optimal einhalten konnte und sogar ein paar Minuten „Vorsprung“ herausholen konnte. Körperlich und aus Energie-Sicht fühlte ich mich echt super und dachte, dass ich die zusätzliche Runde knacken könnte.

Leider habe ich aber – zum wiederholten Mal – den Fehler gemacht, dass ich meine empfindlichen Knie nicht rechtzeitig vor dem kühlen Fahrtwind in der Nacht schützte – erst als sie bereits leicht zu schmerzen begonnen haben. Echt blöd von mir, da ich ja genau weiß, dass meine Knie meine Achillesferse sind. Bei hoher körperlicher Aktivität fühlt man den kühlen Fahrtwind eher angenehm und denkt deshalb nicht, was er bewirken kann.

Aber das war dann der Anfang vom langen Ende … ich musste bald eine kurze Pause einlegen um meine Knie zu versorgen (soweit Salben da überhaupt helfen können). Ich bildete mir ein, dass es wieder besser wurde, aber nach weiteren 3 Stunden realisierte ich, dass die Schmerzen nun noch stärker wurden. Ich konnte also nicht mehr so viel Druck aufs Pedal geben und die Rundenzeiten lagen einige Minuten über dem Plan. Das summiert sich Runde um Runde und ich realisierte, dass ich mein Ziel nicht mehr erreichen konnte! Das war ein harter Moment für mich!

Zumindest wollte ich noch eine „gute“ Leistung abgeben und wenigsten 30 Runden schaffen. Das Ding mit „Ehre und Zähne zusammenbeissen“ oder „wenigstens ein gutes Training“ … im Nachhinein gesehen natürlich ein voller Blödsinn. Mit zunehmender Hitze am Samstag und immer weniger Motivation durch das Nichterreichen meines Ziels wurde jede weitere Runde psychisch und physisch zur Qual. Ich konnte nur mehr mit „Zähne zusammenbeißen“ im Stehen fahren und der Weixelberg fordert das ab einer gewissen Ermüdung. Daher beschloß ich kurz vor 15:00 Uhr nach 20:41 Stunden verstrichener Zeit am Nachmittag abzubrechen. Was macht es für einen Unterschied ob ich nun über 500km gekommen wäre oder nur 483km schaffte?

Ich bedanke mich bei allen die mich vor und während des Rennens unterstützt haben! Ohne diesen Support wäre ich erst gar nicht gestartet oder hätte das erste Drittel, das mir wirklich Spaß und Freude bereitet hat, nicht so toll geschafft!

Falls ich nochmal Lust bekomme, einen neuen Versuch in Kaindorf zu starten, steht die Anweisung „Knielinge überziehen“ in dicker roter Schrift am Ablaufplan! Versprochen!


Fotos vom Rennen